Dienstag, 14.8.2018 Letzter Tag in Windhuk
Wir nehmen ein letztes gutes Frühstück in Anneliens netter Pension ein, diesmal ist bei ihr alles ausgebucht, und lassen neben einer Menge Müll – sorry! - auch einen Eimer voll noch brauchbarer Dinge zurück. Ob Annelien oder eine der anderen Reisebekanntschaften wohl wirklich mal nach Hamburg kommen? Wir fahren ein letztes Mal zu dem Windhuker Crafts Centre und trinken einen richtig guten Cappuccino. Dann geben wir unser Campingmobil ab.
Es läuft völlig reibungslos und zügig ab, obwohl wir schon befürchtet hatten, dass wohl die Versicherung in Anspruch genommen werden müsse wegen der vielen Kratzer, die die Dornengewächse an Botswanas Wegrändern unvermeidlich im Lack hinterlassen haben. So trudeln wir schon um kurz nach zwölf am Windhuker Flughafen ein. Oh Mann, jetzt fünf Stunden warten? Sogar sechs, der Flieger geht erst um 18 Uhr! Nö! Wir buchen kurzerhand um und heben um 15 Uhr nach Kapstadt ab.
Zwei Stunden später tauchen der Signal, der Tafelberg, Lion und der Atlantik unter den Wölkchen auf, wir sind da. Dieter hat in letzter Minute ein Mietauto organisiert, so dass wir damit zu unserer Pension in Green Point, in der Nähe der Waterfront fahren können. Eine dunkelhäutige Frau, die sich als Christina vorstellt, nimmt uns in Empfang, bietet uns etwas zu trinken an und führt uns im wahrsten Sinne in unsere Gemächer.
Ein äußerst großzügig und komfortables Etablissement hat Dieter da für uns ausgesucht! Ein Refugium, das durch drei abschließbare Gittertüren vor der bösen Außenwelt geschützt wird. Wir sind wieder in Kapstadt/Südafrika. Zum Abendessen fahren wir zwei Kilometer weiter, bis ins Mojo, eine Fressmeile, Hotel und Livemusik-Bühne in einem, wo seit 19 Uhr zwei Reggaemusiker, sie nennen sich Rivertone, mit Gitarre, Gesang und Bass ihr Bestes geben.
Zuerst ist mir alles zu laut dort, aber nach einer Weile, nachdem wir uns ein thailändisches Essen einverleibt haben, und ich den beiden Köchen bei der engagierten Zubereitung fasziniert zugeschaut habe – sie hauen das Gemüse in rasendem Tempo in die gusseisernen Pfannen, dann schwingt Einer eines dieser schweren Teile hoch, bis ein meterhohes Flammenmeer aufschießt, der andere schüttet währenddessen routiniert Soße und Gewürze in die nächste Pfanne und niemals kommen sie sich auf engstem Raum in die Quere. Überhaupt sind alle Verkäufer hier sagenhaft eifrig bei der Sache. Das habe ich bei uns so noch nie erlebt. Es ist ein kunterbuntes Publikum zugegen, jedes Alter, jede Hautfarbe ist vertreten. Anders als bei uns. Wir genießen diesen letzten afrikanischen Abend. Um halb zehn sind wir wieder in unserer Pension.