Freitag, 3.8.2018 Chobe Safari Lodge Tag 3 Ausflug zu den Viktoriafällen

Freitag, 3.8.2018 Chobe Safari Lodge Tag 3 Ausflug zu den Viktoriafällen

Wir stehen um halb sieben auf, genießen unser Müslifrühstück und sind pünktlich am Sammelpunkt für die Tour. Nette Leute sind mit uns im Kleinbus: ein älteres Paar aus der Schweiz, Robert und Heike aus München, schätzungsweise um die 40, zwei ältere Frauen und ein junges Paar aus Holland, und Delphine und Olivier aus Belgien, die so um die 30 sein dürften. An der Grenze zu Simbabwe erwartet uns  schon eine lange Warteschlange von Touristen, die alle zu den Wasserfällen wollen. IMG_2990

Unser Fahrer meint, das könne schon mal bis zu vier Stunden dauern. Na super! Nach etwa einer Stunde Wartezeit, ohne dass sich etwas merklich nach vorn bewegt hätte, werden die ersten von uns unruhig. Heike und Robert wollen einen Helikopterflug über die Wasserfälle machen und der junge Mann aus Holland einen über hundert Meter tiefen Bungeejump von der „Victoria-Falls-Bridge“,  der 200 Meter langen Grenzbrücke zwischen Simbabwe und Sambia. Wenn das nicht bald schneller geht, können sie das knicken. Unser Fahrer kommt auf eine sensationelle Idee: Alle zahlen hundert Pula, geben ihm unsere Pässe und er werde schauen, was sich machen lässt. Ach herrje! Alle sind einverstanden und so stehen zwölf doofe Touris ohne Pässe für eine weitere Stunde im Niemandsland zwischen Botswana und Simbabwe rum. Wir fangen an, unsere zahlreichen Reiseabenteuer in ähnlichen Situationen auszutauschen. Delphine und Robert sind auch wie wir in einem gemieteten Campingmobil unterwegs. Sie sind total locker drauf, und wir haben viel Spaß miteinander. Endlich taucht der Guide auf, der uns über die Grenze bringen soll,  wo uns der neue Fahrer, Sammy, in Simbabwe erwartet. Und: Wir bekommen unsere Pässe zurück. Uff! Etwa nach einer Stunde halten wir an einem 1500 Jahre alten Baobab-Baum,

wo wir fotografieren und 10 Minuten später sind wir da. Es sind einige Touristen zugegen, aber bei Weitem nicht so viele wie bei den  Iguazú- oder Niagarawasserfällen, alles ist eher überschaubar, Simbabwer bieten Gesang und Handwerkskunst an.

Dieter und ich haben als einzige eine guided Tour gebucht, so dass wir gut betreut mit Regenponchos ausgerüstet und im Voraus über die fotogensten Standpunkte informiert, mit Sammy die 16 Aussichtsplattformen dieses großartigen Naturschauspiels abwandern.

Die Viktoriafälle gehören zu den größten der Welt,  aber anders als in Iguazú oder bei den Niagarafällen, stürzt sich das Wasser auf einer Breite von 1700 Metern an einer Stelle 107 Meter tief in eine Schlucht, weshalb auch die Viktoriafälle als die weltgrößten angesehen werden, was die Fallhöhe betrifft.

Ungefähr auf der Mitte unseres Spaziergangs können wir gegenüber auf der sambianischen Seite Badenden zuwinken, die sich gerade im sogenannten Devil‘s Pool vergnügen. Boh, das sieht ja irre aus! Hätten wir auch gern gemacht! Schnell treffen wir Delphine und Olivier wieder, die sich auch ohne Guide bestens orientieren können und leicht amüsiert nachfragen, was uns denn Sammy außer unseren Capes, Lohnenswertes zu bieten hat. „Er hat uns die Informationstafeln am Eingang vorgelesen“, antworten wir etwas verlegen. Und müssen lachen. Wir machen ein paar schöne Erinnerungsfotos.

An Plattform 16 schauen wir einer waghalsigen Bunjeespringerin zu und denken, was für ein Glück, dass unser Marcel diese Herausforderung schon in Neuseeland hinter sich gebracht hat.

Ich frage Sammy, ob er das auch schon gemacht hat. „Ja, früher, um Touristen anzulocken“, jetzt sei er 36, habe drei Kinder und gern gemacht habe er es nie. Im Restaurant, in dem man in allen beliebigen Währungen bezahlen kann, treffen wir auch Heike und Robert wieder, die noch ganz high von ihrem grandiosen Helikopterflug sind,

und dann geht’s um 15 Uhr schon wieder zurück. Auch der junge, holländische Bunjeejumper ist wieder unversehrt und noch ganz glückselig adrenalingeladen unter uns. Diesmal müssen wir an der Grenze nur ein Einreiseformular ausfüllen, durch ein Schuhdesinfektionsbad waten und schon sind wir wieder in Botswana.

Ob es für die Affen, die auf den wartenden LKSs turnen, wohl tierische Einreisebestimmungen gibt? Ich fürchte, sie werden bei einer Grenzüberquerung ohne Fußbad einfach erschossen. Zurück im Chobe Safari Camp, gehen wir für die nächsten Tage einkaufen und genießen wieder mal einen traumhaften afrikanischen Sonnenuntergang. Man muss es einfach immer wieder fotografieren!

Abends gesellen sich noch Delphine und Olivier zu uns und Bram, ein dicker, alleinreisender Südafrikaner, der sich ein bisschen über meine teuren Vorbuchungen lustig macht. Er kommt natürlich und selbstverständlich ohne Reservierungen spontan und flexibel und supergünstig überall unter.