Hatte gestern bis halb zwei am Blog-Beitrag geschrieben. Als ich gerade fertig war, habe ich alles gelöscht. Na super! Frust auf ganzer Linie! Heute Morgen alles von vorn. Sightseeing-Start daher erst um halb elf. Zum Mahabodhi-Tempel, wo Buddha unter einem Bodhi-Baum Erleuchtung fand. Höchstes Heiligtum des Buddhismus. Als wir ankamen, fand gerade eine Predigt mit Lautsprecherverstärkung statt. Leider nicht auf Englisch. Schade!
Wären wir erst im November hierher gekommen, hätten wir womöglich den Dalai Lama höchstpersönlich erleben können. Zwischen November und Februar kommen nämlich immer Exiltibeter und Buddhisten aus aller Welt in Bodhgaya zusammen, um zu meditieren und ihren Glauben zu leben.
Als wir im Meditationsgarten waren – Extra-Eintritt 25 Rupien das sind etwa 20 Cent – schallte laut Musik herüber. Ein kleiner Hinweis auf die von Hindus und Buddhisten unterschiedliche Lebensart ihrer Religion? Hindus sehen den Tempel zwar auch als Heiligtum an, da sie Buddha als Reinkarnation ihres Gottes Vishnu interpretieren, aber sie zelebrieren ihre Verehrung gern laut nach außen hin, Buddhisten in sich gekehrt und leise. Außerdem, so hat Lal uns erzählt, werde gerade zwei Tage lang das hinduistische Chath-Puja-Fest, das größte im Staat Bihar, gefeiert. Nach 24 Stunden Fasten tragen Frauen in Prozessionen ein Gefäß mit Wasser zum Ort der Feierlichkeiten. Es wird dem Sonnengott gehuldigt und eine neue Erntezeit eingeläutet. War die ohrenbetäubend laute Musik schon ein Vorbote dieses Festes? Natürlich haben wir uns auch die riesige, 25 Meter hohe Buddha-Statue aus Sandstein angeschaut, die 1989 vom Dalai Lama enthüllt wurde. Bombastisch, ein Fundamentalbau für die nächsten 2500 Jahre. Einzig zwei Laternen in Form von Lotuspflanzen rechts und links vom Eingang hatten etwas Verspieltes.
Zierlich, klein und geradezu niedlich dagegen der reich geschmückte und filigran verzierte Bhutan-Tempel. Die Lebensgeschichte Buddhas wurde als Stuck an den Wänden dargestellt. Was für eine kunstvolle Handarbeit! Vor jedem Tempel sitzen Bettler und Schuhaufpasser, für die man die schon erwähnten kleinen Rupienscheine immer parat haben muss.
Wir wollten noch zum Hauptpostamt. Wie dumm von uns. Hatte natürlich am Feiertag geschlossen. Dafür hatten wir das Vergnügen, über Bodhgayas wichtigsten Markt laufen zu können.
Zum Mittagessen folgten wir Lals Vorschlag und ließen uns von ihm zu einem netten, sehr günstigen Lokal fahren: mit Getränken zusammen 2,50 Euro.
Dann zurück zum Hotel. Ich musste Schlaf nachholen, Dieter wollte sich schon mal um die Bearbeitung der Fotos für unseren Blog kümmern. Abends haben wir uns zu Fuß noch einmal ins Menschen- und Verkehrsgewimmel gestürzt – mit dem Auto wäre wegen des Chath-Puja-Festes tatsächlich kein Durchkommen gewesen. Wir fanden ein Restaurant mit schneller Internet-Verbindung und hervorragendem Essen. Herz, was willst du mehr!
C est tout simplement genial ce que vous vivez….que d experiences et de souvenirs…merci de nous les faire partager…baisers de France ou malgré la saison il fait très beau…20 degrés aujourd hui!!
Hallo, ihr vier, das freut uns sehr, dass ihr uns so begeistert begleitet. Auch dass das Wetter bei euch schön ist. Wir haben hier immer Sonne und mindestens 35 Grad. Heute geht’s nach Varanasi. Liebe Grüße aus Indien Andrea und Dieter