Vom 11. bis 16. 12. Badeurlaub in Varkala am Arabischen Meer

Am Donnerstag, unserem 11. Ashram-Tag, haben wir zum letzten Mal alles mitgemacht: Meditation und Satsang um 6:00 Uhr, Yoga um 8:00 Uhr und Frühstück um 10:00 Uhr. Ruaidhri, Deidre und Dermot, die sympathischen Iren, waren schon einen Tag vorher nach Varkala aufgebrochen. Sie hatten genug von dem strikten Tagesablauf im Ashram, und uns reichte es nun auch. Gestern war noch ein Tagesausflug mit Boatstrip für Freitag zu Keralas Backwatergebiet angekündigt worden. Der Bus sollte am Ende der Tour in Varkala halten. Das könnten wir doch noch mitnehmen! Wir schafften es, zu arrangieren, dass wir am folgenden Tag in Kollam zusteigen würden. Für heute kamen wir gegen 13:00 Uhr endlich los. Wir waren wieder allein unterwegs, und fühlten uns herrlich frei und voll, voller Erlebnisse, die verarbeitet werden wollten. Wir fuhren durch eine feuchte, heiße Dschungellandschaft auf meist gut ausgebauten Straßen, durch Orte mit viel Verkehr und modern verglasten Läden. Südindien scheint viel wohlhabender zu sein als der Norden. Es waren kaum Kühe auf den Straßen, wir kamen an einer Aufzuchtstation für Wild vorbei, es wurden überall Yoga und Massagen angeboten, und es gab mehrere Touristenresorts. Nach etwa zwei Stunden Autofahren kamen wir am Odayam Beach in Varkala an. Wau! Was für eine Oase am Meer!

Man erwartete uns schon und servierte uns sofort einen Begrüßungssaft. Man zeigte uns unsere Bambushütte: Super schnuckelig, mit Veranda, Hängematte und Blick auf den kleinen Strand davor. Um uns herum nur drei weitere Cottages, das Restaurant, und ein angeschlossenes Heritage, aber alles klein und überschaubar. Direkt unter uns eine neu angelegte Bananenplantage, schattenspendende Palmen, und dann kam schon der Strand. Wir sind sofort ins Wasser. Unsere letzten fünf Tage Badeurlaub standen an. Die Wellen kamen regelmäßig, man musste nur hinter die Brandung kommen, damit man entspannt schwimmen konnte. Das Wasser hatte eine Temperatur von etwa 29 Grad, draußen war es mindestens 35 Grad. Keine gefährlichen Quallen oder sonstigen Meerungeheuer in Sicht, purer Genuss! Wir spazierten die Küste entlang nach Norden, alles am Hochufer gut möglich, vorbei an Touristenresorts, die nur spärlich bewohnt oder gar verlassen waren, vorbei an ärmlichen Fischerunterkünften und kleinen Buchten, wo Krähen sich an Abfallresten verköstigten. Über uns Milane, Fisch- und Weißkopfadler. Wir gingen zurück und setzten uns an die Tische, die vom Resort direkt am Strand aufgestellt waren und aßen fürs erste vegetarisch: Butter Paneer Masala und Cashnew Paneer, dazu unsere geliebte Lemon Soda. So lecker!!! Ente war das Leben schön! Hier würden wir es für die nächsten fünf Tage aushalten! Wir wachten gewohnheitsmäßig früh auf, meditierten, machten ein paar Yoga-Übungen und gingen dann schwimmen. Ein Paradies war das hier, wir konnten es immer noch kaum glauben. Ein Chai Masala wurde uns sogar an die Hütte gebracht – die Inder sind in ihrer Gastfreundschaft einfach nicht zu toppen. Dann kam das Taxi nach Kollam, wo wir die anderen für die Backwatertour treffen wollten. Die Armen waren ja schon um 5:20 Uhr geweckt worden und schon lange mit dem Bus unterwegs. Um halb zehn trafen wir die Gruppe, hatten ein super Frühstück zusammen, und ab ging es zum Hafen von Kollam, wo der nette Sajan aus dem Ashram ein Boot für uns gemietet hatte. Wir haben uns riesig gefreut, Tammi, die Amerikanerin und Madoka, die Japanerin noch einmal zu sehen, und ich habe die Hobbyfotografin Katre, die eigentlich aus Estland stammt, aber schon seit neun Jahren in Australien lebt, kennengelernt.

Die vierstündige Bootsfahrt war eigentlich nur deshalb so schön, weil wir sie mit lauter Leuten aus dem Ashram zusammen gemacht haben, und wir so endlich mal Zeit hatten, mit ihnen ausgiebiger zu klönen. Das Backwatergebiet, auf dem wir fuhren, war breit und groß, es soll allerdings auch eines geben, was bis auf die völlig andere Flora und Fauna natürlich an das weitverzweigte Spreewaldgebiet mit den vielen kleinen Flussgabelungen erinnern soll. Danach ging es zu einem ausgiebigen Lunch und dann an den Strand von Varkala, nicht weit von dort entfernt, wo wir unsere Hütte hatten. Allerdings war dieses Varkala richtig touristisch, eine ganze Shopping- und Restaurantmeile am Hochufer über dem langen, goldenen Strand. Und überall wurde der frischeste Fisch, den man sich nur vorstellen kann, angeboten: wir haben Barracuda und Blauen Merlin und King Prawns gegessen, alles super lecker und meist unter 20 Euro für uns beide.

Unglaublich! So plätscherten unsere letzten Urlaubstage dieser wahrlich großartigen Reise friedlich dahin. Morgens schauten wir immer beim Frühstück den Fischern zu, wie sie ihre Netze einholten und ihre Boote an Land brachten, dann ging es auf die schattigen Liegen unseres Resorts, wir schrieben unsere Ashramerlebnisse auf, zwischendurch immer baden im Arabischen Meer, dann Spaziergänge am Hochufer, die letzten Shoppingtouren in Varkala, und abends trafen wir uns mit Dermot, Deirdre, Ruaidhri, Martha aus Polen und Marianne aus Brasilien, die wir noch aus dem Ashram kannten, und die auf ihren Reisen meist alle hier kurz Station machten. An unserem Abschiedsabend bekam ich plötzlich Rückenschmerzen. Merkwürdig: Dieter hatte sich auf der Hinreise noch im Wiener Flughafen verhoben, so dass ich dort sein Handgepäck schleppen musste, und jetzt, am Ende unserer Reise, bekam ich Rückenschmerzen, und er musste meinen kleinen Rucksack schleppen. Ärgerlich, aber das waren in den zweieinhalb unvergesslichen Reisemonaten tatsächlich die einzigen Schmerzen bzw. Krankheiten, die uns plagten. Kein Durchfall, kein Fieber, keine Mückenstiche – nur einmal Blutegel im Chitwan Nationalpark und Flohstiche in Lals Auto. Das ist für Indien doch wirklich eine super Bilanz.

Ashram Intermediates

Wir haben die Zeit im Ashram überstanden, gut überstanden, nein, wir haben sie genossen und irre viel gelernt. Wir haben uns elf Tage lang in eiserner Disziplin geübt, elf Tage nach einem strikten Tagesablauf gelebt von fünf Uhr zwanzig am Morgen bis halb zehn, manchmal auch länger, am Abend.

SAM_6522_kleinEs ist erstaunlich: das Sitzen auf dem Fußboden mit gekreuzten Beinen macht uns nichts mehr aus, die Beine entspannen sich irgendwann von ganz allein und werden vom eigenen Gewicht nach unten gezogen. Meditieren kann wunderbar und wohltuend sein, das Aufwärmen, die Yoga-Übungen, richtiges, bewusstes Atmen, alles zweimal am Tag für fast zwei Stunden unter professioneller Anleitung praktiziert, das hat in unseren Körpern einiges in Bewegung und in Fluss gebracht. Und obwohl wir beide in die Anfängerklasse gegangen sind, haben wir alle zwölf Basic Sivananda-Yoga-Stellungen schon probiert: vom Schulterstand, über den Pflug, zur Brücke und zum Fisch, vom Vornüberbeugen im Sitzen und Stehen, über die Kobra, den Bogen, die Krähe und anderen, bis zum Kopfstand. Einmal habe ich den Kopfstand hingekriegt: Dieter oder ein Helfer stand an meiner Seite und passte auf, dass ich nicht vornüber falle. Es war ein beglückendes, wohltuendes Gefühl, das ich gern öfter genießen würde, aber um Sicherheit für diese Übung zu gewinnen, müsste ich trainieren, trainieren, trainieren. Ein wenig Angst, dass einer von uns beiden sich aus falschem Ehrgeiz eine Verletzung zuziehen würde, war immer dabei. Es war superschön zu sehen, dass Dieter genauso großen Gefallen an dem intensiven Yoga gefunden hat, wie ich es schon immer hatte. Das frühe Aufstehen fiel uns beiden leicht, das vegane Essen ohne Zwiebeln, Knoblauch und Pilzen hat uns total lecker geschmeckt und war absolut ausreichend. Abgenommen haben wir, glaube ich, trotzdem nicht. Bei Tammi, einer US-amerikanischen Mitarbeiterin im diplomatischen Korps in Afghanistan und in meinem Alter, purzelten hingegen ganz schnell drei Kilo. Gleich am ersten Programmtag wurde uns klar, dass uns für kleine Entspannungspausen in der “Health Hut”- Kneipe oder auch für einen ausgiebigen Mittagsschlaf nicht viel Zeit bleiben würde. Nach morgendlicher Meditation mit anschließendem Satsang gab es einen Tee, eine kleine Klönpause, in der man immer wieder neue Leute kennenlernte, und schon fingen um acht Uhr die Yogaklassen an.

Um 10 Uhr gab es Lunch: immer Reis mit Curry, frischem Gemüse, Wurzeln, Tomaten, Roter Beete, Knusperbrot, Soßen zum Dippen, einer Süßspeise, manchmal ein Stück Ananas oder eine Banane dabei, immer von allem so viel man wollte. Und um elf Uhr stand verpflichtendes Karma-Yoga für alle Neuankömmlinge an. Huch, was war denn das? Den frisch gepressten Orangensaft, den es in der Health Hut geben sollte, musste ich mir erst einmal verkneifen. Miste! Stattdessen  auf zum Karma-Yoga in die große Shiva-Halle! Wir waren etwa vierzig Yoga-Urlauber, die dort zusammenkamen, und schnell fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Na klar, wir waren in einem Ashram und nicht in einem Wellness-Hotel. Hier musste jede/r mit anpacken, etwas für die Gemeinschaft tun, Klos putzen, Schlafräume putzen, Essen verteilen, usw., das ist natürlich gut fürs Karma. Ich meldete mich für den Ashram-Laden als Helferin, Dieter für die Health Hut. Tja, und da waren sie wieder, meine beiden Frauen, die ich eigentlich nicht so gern näher kennenlernen wollte: die trödelige Kolumbianerin, Julie, gehörte zum Staff und organisierte den Verkauf. Sie war also meine neue Chefin. Und die hektische Italienerin hatte nichts Eiligeres zu tun, als zu sagen, dass sie sowieso nur abends könne, weil sie auch noch so ein anstrengendes Entgiftungspaket im Health Institute gebucht hätte. Als Julie wollte, dass ich immer vormittags von zwölf bis eins arbeite, fielen mir siedendheiß meine drei gebuchten Massagetermine ein: um zwölf. Also bat auch ich darum, lieber abends arbeiten zu können. Mit den ganzen Terminen wurde es allmählich eng und mein imaginierter, gemütlicher Orangensaft in der Health Hut am Abend rückte in immer weitere Ferne. Also gut, morgen hatte ich noch keine Massage, da würde ich vormittags kommen und die nächsten Tage dann eben abends. Was tut man nicht alles fürs Karma! Heute war noch frei. Kurz vor zwölf traf ich Dieter im Zimmer. Er hatte wegen seiner Massagetermine seine Arbeitszeit gleich in die Abendstunden verlegen können. Vielleicht würde er mir dann ja nebenbei einen Orangensaft organisieren können? Ich merkte, wie süchtig ich nach dem frisch gepressten Getränk plötzlich war. Für heute hatten wir erst einmal eine kleine Mittagspause bis zu den nächsten Yogaklassen um halb vier. Wir wollten uns ausruhen. Aber, oh Schreck, was war denn das? Um zehn vor zwei wurde schon wieder die Glocke geläutet: Lecture stand auf dem Programm. Oh nö, bitte nicht! Wir lagen gerade so gemütlich auf unseren Betten, Vorlesungen brauchten wir gerade gar nicht. Wir ließen sie ausfallen. Wir waren schließlich  noch neu, und um halb vier startete schon die zweite Yoga-Session. Die Zeit verging wie im Flug. Nach dem Nachmittagsyoga hatte man gerade mal 10 Minuten zum Duschen, dann läutete die Glocke zum Abendessen. Und dann gab es endlich meinen heiß ersehnten Orangensaft in der Health Hut, der Kneipe mit den Öffnungszeiten von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr, letzte Bestellannahme um 19:10 Uhr. Wir haben wieder nette Leute kennengelernt, Dermot, den Iren und einen ehrgeizigen Mountainbiker aus England, an der Grenze zu Schottland. Der O-Saft war ein Genuss, die Gespräche nett und schon ging das Licht aus: Sperrstunde in der Ashram-Kneipe. Kleine Feedback-Pause mit Dieter im Privatzimmer und schon läutete die Glocke zur Abendmeditation mit anschließendem Satsang. Am nächsten Tag gab es eine Überraschung: Statt Satsang und Meditation ein Silent Walk zum See. Um sechs Uhr mit 200 Leuten durchs Dorf, ohne ein Wort zu reden, meditatives Wandern. Herrlich!

Ich fragte mich nur immer, was die ganzen Inder, denen wir unterwegs begegneten, wohl von dem Aufmarsch hielten? Andererseits dürfte ihnen das Ritual bekannt sein, da es schon seit Jahren zweimal die Woche von den Ashram-Besuchern praktiziert wird. An einer wunderschönen Stelle am See ließen wir uns zur Meditation nieder. Dann wurden die üblichen Lieder gesungen, und man machte sich auf den kommunikativen Rückweg. Wir haben Roger, den Mann aus Boston/UK kennengelernt, der aber schon seit Jahren an der australischen Westküste lebt, und Gabriele aus Deutschland, die schon zum wiederholten Mal hier Yoga-Urlaub macht. Nach einem würzigen Chai Masala, diesem belebenden, indischen Yogitee, ging es zum Morgenyoga und als Karma-Yoga durfte ich die Regale in der Boutique putzen. Auch dort lernte man natürlich gleich wieder Leute kennen: Maria aus Brasilien, die in Paris lebt, und die traurig darüber war, dass sie ihren Mann nicht dazu hatte überreden können, mit ihr hier Yoga-Urlaub zu machen, und die auch schon zum zweiten Mal hier war, und Rosemarie, die Studentin aus Deutschland, die schon am Samstag wieder abreisen würde. Dieter hatte seinen ersten Massagetermin und kam völlig ölig aber zufrieden und relaxt zurück. Er würde von nun an jeden Tag sich diese Wohltat gönnen. Abends in der Health Hut haben wir Deirdre und Ruaidhri, ein Pärchen aus Irland – wie Dermot- bei einem Riesenobstsalat kennengelernt, die schon eine Weile auf Reisen sind, und dann wieder für ein halbes Jahr arbeiten.

Nach Berlin kommen sie auch bald, weil Deirdres Schwester dort lebt. Auch wenn wir nicht alles genau verstehen konnten, mochte ich sofort ihren irischen Dialekt und ihren selbstironischen Humor. Wir hatten totalen Spaß miteinander. Schnell wurde der Tagesablauf selbstverständlich, und ich war froh, dass Dieter die ganze Atmosphäre und das kommunikative Drumherum auch gefielen. Als alle Regale geputzt waren, bekam ich als Karma-Yoga schnell die verantwortungsvolle Tätigkeit zugeteilt, die Preise aller in der Boutique erhältlichen Produkte zu verifizieren. Das machte mich etwas Termin-unabhängiger, und als Julie merkte, dass ich meine Aufgabe ernst nahm und sie zuverlässig unterstützen würde, lösten sich alle sicher gegenseitigen, negativen Vorurteile in Wohlgefallen und Respekt füreinander auf. Als Staff-Mitglied musste sie einmal auch den Schweigemarsch zum See leiten und als Vorsängerin dienen. Sie bat alle, näher zusammenzurücken, weil ihre Stimme sonst nicht laut genug sein würde. Das eigentliche Problem bestand allerdings darin, dass sie einfach nicht singen konnte. Wie sie sich tapfer durch diese für sie schwierige Aufgabe gebissen hat, das hat mich tief beeindruckt. Mit der Hilfe von allen klang unser Singsang am Schluss doch wieder ganz passabel, und die Energie konnte fließen und gab allen Kraft. Am Ende unseres Ashram- Aufenthaltes habe ich Julie in den Arm genommen und ihr voller Überzeugung gesagt, dass sie einen verdammt guten Job dort mache. Dieter und Dermot bewiesen sich in ihrem Karma-Yoga Abend für Abend als potente Früchteschnippler, und manchmal gelang es uns, einen dieser delikaten Obstsalate für uns zurückstellen zu lassen. Am Freitag war immer frei, also Ausgang, wenn man wollte. Es wurde ein Ausflug in einem Bus zur indischen Südspitze angeboten. Dieter und ich wollten lieber mal allein zum See oder einfach ohne Programm das Areal genießen. Als wir eine Badestelle suchten, raschelte es im Gestrüpp, und eine etwa drei Meter lange, dicke, braune Schlange machte sich von dannen. Wir waren halt hier im tropischen Dschungel, Baden im See war laut Schildern verboten, es sollte Krokodile geben. Die allerdings würden Menschen nicht angreifen, erzählten angebliche Kenner und Schlaumeier. Auf der anderen Seite des Sees gab es einen Löwenpark. Es dauerte eine Weile, bis wir das Brüllen der Löwen, das häufig herüberschallte, überhaupt als solches erkannten. Von Gabriele hatten wir erfahren, dass sie jeden Tag nach dem Yoga im See schwimmen ging, ganz allein, andere taten es auch. Dieter wollte auf jeden Fall, ich zögerte wegen der Schlange. Dann habe ich es schließlich doch gewagt. Mir ist weder eine Schlange noch ein Krokodil begegnet, es war einfach schön.

Einmal wurde ein rauschendes Fest gefeiert, als die ganzen Auszubildenden ihre Prüfung bestanden hatten. Da gab man sich besonders viel Mühe bei der Zubereitung des Essens, fürs Auge wurde es auf Bananenblättern serviert, der Rote-Beete-Salat hob sich somit besonders kontrastreich und farbenfroh ab, und alle Götter und Gurus in der Shiva-Halle wurden zur abendlichen Feier mit zu Ketten geflochtenen Blütenblättern behängt. Nachdem die 150 Abschlusszeugnisse ausgeteilt waren, wurde eine indisch-spirituelle Band angekündigt. Auf der Bühne erschienen fünf barbrüstige Männer fortgeschrittenen Alters, um die Hüften ein weißes Tuch gewunden. “Kamen die gerade aus der Sauna?”, dachten Dieter und ich parallel.

Zwei junge, normal gekleidete Trommler und eine Frau im Sari, vielleicht die Ehefrau des Vorsängers, gehörten auch zur Band. Und dann legten die los. Die Stimmung steigerte sich, die Energie von 150 jungen, glücklichen und gerade fertig ausgebildeten Yogalehrern, Ausbildern und 50 Urlaubern steigerte sich, bis die TTC’ler nicht mehr zu halten waren und überall getanzt wurde. Unsere Saunagänger der Band waren von dem tosenden Applaus so überwältigt, dass sie eine Zugabe nach der nächsten gaben, und die eigentliche Zubettgehzeit an diesem Abend weit überschritten wurde. Wir entzogen uns dem rauschenden Fest gegen 22:30 Uhr, Abschlussgebet und Götterverehrung musste heute nicht mehr sein. Die Glocke würde am nächsten Morgen wieder um 5:20 Uhr ertönen. Es war ein echt indischer, incredible Abend. Ganz besonders haben wir uns für die 34-jährige Linjun aus Shanghai gefreut,

die wir am Nachmittag in der Teepause kennengelernt hatten, die bis jetzt in Kalifornien Neurowissenschaften studierte und nach ihrem Master ab Mitte Februar 2015 für drei Monate im New York City Ashram als Yogalehrerin arbeiten wird. Shanghai ist die Partnerstadt von Hamburg. Als wir Linjun fragten, ob sie denn auch den dortigen Hafen kenne, verneinte sie. Wie bitte? Konnte das sein? Es scheint in großen asiatischen Hafenstädten nicht unbedingt üblich zu sein, dass die Häfen für die Öffentlichkeit zugänglich oder gar eine Touristenattraktion sind wie in Hamburg. Das hatten wir ja schon in Mumbai gemerkt. Wir luden Linjun sofort ein, mal nach Hamburg zu kommen. Da würden wir ihr liebend gern unseren schönen, großen Hafen zeigen. In den nächsten Tagen wurde es deutlich leerer. Die meisten TTC’ler reisten ab, und so blieben nur die Urlauber übrig. Es kamen allerdings ständig neue Leute hinzu. Nach acht Tagen mussten wir unser Zimmer räumen. Es ging allerdings nur eine Etage tiefer, und wir hatten den gleichen Komfort wie bisher. Von einer Japanerin, der 31-jährigen Madoka nach meinem/r Lieblingsyogalehrer/in gefragt, antwortete ich sofort: Haridas aus Israel. Der machte einfach so klare und deutliche Ansagen und gab so tolle Hilfestellungen, dass jede/r das Maximum aus sich herausholen konnte. Auch Madoka fand ihn in ihrer Ausbildung super. Auch mit unseren neuen Nachbarn, Karine und Ronny aus Belgien, die beide schon lange Yoga machen und daher gleich in den fortgeschrittenen Kurs gingen, haben wir noch einen netten Abend in der Ashram-Kneipe verbracht. Auch Nicole, eine 71jährige Hawaii-Amerikanerin, die sich auf einen 3-monatigen Yoga-Aufenthalt gefreut hatte, und sich gleich am zweiten Tag übelst den Fuß gebrochen hatte, habe ich noch kurz kennengelernt. Sie war inzwischen in Rente, und ich hätte ihr stundenlang dabei zuhören können, was sie alles aus ihrem abwechslungsreichen Leben, von ihrer Arbeit bei der Unesco, und überhaupt, zu erzählen hatte. Auch Martha, die Polin, die gar nicht wie eine Polin, sondern eher wie eine flippige Südamerikanerin aussah, werde ich nicht vergessen, die fünf Jahre in Amsterdam gelebt hat und nun mit dieser Reise auf der Suche nach neuem  Glück war. Und auch nicht die vielen anderen, mit denen man diese elf Tage eng zusammen und intensiv verlebt hat.

Nach interessanten Lectures über ayurvedische Medizin und Pranayamas (Atemübungen) habe ich mir auch noch den Vortrag über positives Denken angehört. Darin stehe ich also noch ziemlich am Anfang, besonders was das negative Abstempeln von mir auf den ersten Blick unsympathischen Menschen angeht. Ich gebe es zu: Ich habe die ganze Zeit über den Kontakt zu Francisca, der Italienerin, bewusst gemieden, und dennoch ist sie mir immer wieder unter die Augen gekommen, und ich fand ihre äußerst individuelle Art, sich zu kleiden, bemerkenswert schön. Die Farben passten immer exzellent zusammen, waren irgendwie ein tolles italienisch- indisches Gemisch. Das hätte ich ihr ja auch mal sagen können! Habe ich aber nicht. Ich glaube, wenn ich in dieser Richtung mein gelerntes Schablonendenken etwas aufweichen könnte, würde es mir noch besser gehen. Am Ende unseres mal wieder grandiosen Ashram-Aufenthaltes ging es uns allerdings schon verdammt incredible gut!

Ashram Beginners

Sunil vom Hill Resort hatte uns netter Weise ein Taxi bestellt, und Myriel aus Belgien, die wir noch dort kennengelernt hatten, kam auch gleich mit. Wir kamen gegen 16 Uhr im Sivananda Yoga Vedanta Dhanvantari Ashram an.


Dort hieß es erst einmal: Anstehen. Da war vielleicht ein Betrieb! So viele Leute um uns herum aus aller Herren und Frauen Länder, das hatten wir gar nicht erwartet. Nach ‘ner gefühlten Stunde hatten wir endlich die Eincheck- Formalitäten erledigt und wurden zu unserem Zimmer geführt: Super! Mindestens 20 Quadratmeter! Zwei Betten, angeschlossenes Badezimmer, Klimaanlage, Propeller, Kühlschrank, Wasserkocher…soviel Luxus wäre wirklich nicht nötig gewesen! Aber schön war es doch! Das Zimmer sollten wir zunächst für eine Woche bewohnen können, dann müsste man weitersehen. Wunderbar, wir konnten uns ausbreiten. Nachdem wir unsere Betten bezogen hatten, machten wir uns ans Erforschen des Terrains. Hinter unserem Wohnhaus gab es eine “Health Hut”, eine Kneipe ohne Alkohol, mit langen Tischen, Bänken und einem Dach aus Kokosnusssblättern. Auf der Tafel stand geschrieben, dass es hier Obstsalate und Fruchtsäfte zu kaufen gebe. Da würden wir uns sicher gern mal aufhalten. Was für eine riesige Anlage das war!

Hinter uns die günstigeren Unterkünfte und Schlafsäle, den Weg zurück weiter unten zwei große, zu den Seiten offene Hallen übereinander. In einer machten gerade an die fünfzig Leute Yoga. Alles total diszipliniert, die Anleitungen erfolgten über Head-Sets und mindestens zwei Assistenten waren zum Korrigieren dabei. Dann links ein Laden und eine kleine Halle mit Trinkwasser. Davor ein mit Steinbänken versehener, schattiger Versammlungsplatz. Den Weg runter ein weiteres Gebäude: unten wohl die Küche, oben eine große, an den Seiten mit großen Fenstern versehene Esshalle. Daneben die Unterkünfte für die Mitarbeiter und überall dazwischen Palmen, Bananenbäume, Sträucher mit bunten Blüten, Rasenflächen, ein gepflegter Garten, mal ein Ganesha in einer rosa Lotusblüte, mal eine andere Götterstatue. Über der Esshalle ein Rooftop mit weiter Aussicht über die hügelige Landschaft Keralas! Mein Gott, war das schön! Auf der anderen Seite der zwei großen Yoga-Hallen die Rezeption, und durch das Eingangstor blickte man auf einen grün schimmernden See. Weiter links hoch ein Tempel. Dieter wollte sich gleich mal um Massagen kümmern, damit er nach exzessiven Yoga-Asanas ‘was zum Relaxen hätte, auf das er sich freuen könnte. Verständlich! Nach einigem Suchen fanden wir das angeschlossene Sivananda Health Institute, ließen uns Massagetermine geben, dann zurück zur Rezeption und wieder Anstellen zum Bezahlen. Das war geschafft! Wir brauchten noch Yogamatten. Wir erfuhren, dass man sich eine Geldkarte für bargeldlosen Zahlungsverkehr besorgen müsste, ohne die könnten wir nicht mal Klopapier kaufen. Zum dritten Mal an der Schlange vor der Rezeption anstellen und bloß nicht als ungeduldig auffallen – das wäre wirklich nicht gut fürs Karma. Eine Frau stand vor mir, die sich erdreistete, ihre Check-in-Formulare direkt am Schalter auszufüllen anstatt sich, wie alle anderen, dazu an die bereitstehenden Tische zu setzen. Als der Rezeptionsherr mich anblickte, um mein Anliegen vorzuziehen, meinte die Egoistin glatt, dass sie aber jetzt an der Reihe sei, und ich halt warten müsse. Die Frau, von der ich später erfuhr, dass sie aus Italien stammte, speicherte ich sofort als hektisch und unsympathisch ab, mit ihr würde ich sicher keinen näheren Umgang pflegen. Dieter und ich fühlten uns noch recht orientierungslos und leicht angestrengt in diesem ganzen Gewirr. Wir wollten uns gerade etwas genauer mit dem uns bevorstehenden Tagesablauf befassen, als eine große Glocke geläutet wurde: Essen fassen! Das war echt irre: Fast 200 Leute bewegten sich mit der größten Selbstverständlichkeit auf die große Essenshalle zu. Zu Hare-Krishna-Gesängen – ein Vorsänger sang in ein Mikro, die meisten wiederholten die ihnen bekannten Zeilen – wusch sich jede/r die Hände und nahm auf Bastmatten auf dem Boden vor einem mit Reis, Curry, Gemüse und Salat gefüllten Blechteller und einem Becher Kräutertee Platz.

Durch die Fenster sah man die Sonne gerade rot leuchtend über dem Dschungel von Kerala untergehen. An den Wänden waren große Mandalas und Porträts der beiden Swamis Sivananda und Vishnu-Devananda aufgehängt. Letzterer war ein Schüler des namensgebenden Yoga-Gründers Sivananda, brachte diese Yoga-Richtung in den Westen, und ein erster Ashram entstand in Quebec/Kanada. 1978 wurde dann dieser vielleicht schönste und größte Ashram in Kerala von ihm gegründet. Beide Gurus stammten aus dieser Gegend. Nach dem “Hare Rama, Hare Krishna”-Lied wurde über Mikro ein Gebet gesprochen. Die meisten murmelten die uns unverständlichen Sanskritworte mit. Zum Schluss hieß es: “Enjoy your meal and keep silent!”. Alle saßen mit gekreuzten Beinen hinter ihrem Teller, und das große Mampfen fing an. Wie es in Indien üblich ist, wurde mit den Fingern der rechten Hand gegessen. Puh, war das anstrengend! Dauernd mussten wir unsere Sitzhaltung verändern und dabei den Teller in der Hand balancieren oder, wenn er am Boden stand, aufpassen, dass wir nicht aus Versehen mit dem Fuß hineingerieten oder den Becher umstießen.

Ich hatte heimlich gehofft, dass ich durch mein regelmäßiges Pilatestraining und meine langjährige doch leider immer wieder unterbrochene Yoga-Praxis gelenkig genug sein würde für das Sitzen mit gekreuzten Beinen! War nicht! Für Dieter musste es noch schlimmer sein! Hoffentlich würde er nicht gleich am ersten Abend bereuen, sich mir zu Liebe auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben! Den vielen Anderen hier schien die Sitzhaltung überhaupt nichts auszumachen, Manno! Noch während dieses ersten Dinners entdeckten wir einige, die mit Löffeln aßen. Gab es also, würden wir uns auch organisieren. Und beim neidisch-verstohlenen Beobachten der vielen so relaxten Leute um uns herum, bemerkten wir: Doch, da gab es auch ein paar Wenige, die hin und wieder ihre Sitzposition veränderten, und anscheinend ähnlich verzweifelt wie wir ihre Beine verrückten. Na Krischna und Rama sei Dank! Ich hätte mich ja so gern in die Sitzposition unserer beiden Kameltreiber aus Jaisalmer begeben, aber auch die für die meisten Inder so bequeme Hocke hätte ich ja kaum zwei Minuten lang ausgehalten. Die meisten Essensteilnehmer trugen ein T-Shirt mit der Aufschrift “Teachers Training Course”. Es waren lauter junge Leute aus aller Welt, die meisten so zwischen 18 und 40 Jahre alt. Sie absolvierten hier eine vierwöchige Yoga-Lehrer-Ausbildung. Der Rest waren wohl Leute wie wir, Yoga-Urlauber. Es gab so vier, fünf Ältere, auch älter als wir, aber auch das Gros der Urlauber war jünger, so zwischen 25 und 45. Während des Abendessens liefen drei bis vier Leute mit Eimern durch die Reihen und teilten Nachschläge aus, soviel und sooft man wollte. War man fertig, stand man auf, spülte Teller und Becher im Abwaschbereich, und fertig. Ein gut durchorganisiertes, funktionierendes Ritual, das auch mit 200 Leuten ruhig und manierlich ablief. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig zu den Öffnungszeiten in die Ashram-Boutique, um mit unserer neuen Zahlkarte zwei Yogamatten und das notwendige Klopapier zu erstehen. Die Frau, die für den Verkauf im Laden verantwortlich war, sie kam aus Kolumbien, schien mir reichlich bummelig und langsam zu sein. Alle wollten etwas von ihr, sie schien mit ihren überdies nur dürftigen Englischkenntnissen überfordert zu sein. Oder war ich zu ungeduldig? Auch hier bildete sich schnell wieder eine lange Schlange an der Kasse, man musste warten. Endlich hatten wir unsere Yogamatten und das Klopapier und konnten uns in unser angenehm klimatisiertes Zimmer zurückziehen. Wir streckten uns satt und gespannt auf den nächsten Tag auf unseren Betten aus. Warum eigentlich nicht mal früh schlafen gehen? Morgen würden wir eh um 5:20 Uhr geweckt werden. Und die vielen Leute um uns herum und die vielen neuen Eindrücke wollten verdaut werden. Wir waren gerade am Ausziehen, da wurde zum zweiten Mal die Glocke geläutet. Ich fragte eine Nachbarin – sie war ausnahmsweise mal mindestens zehn Jahre älter als wir – was das denn zu bedeuten habe: Für alle verpflichtende Abendmeditation und Singsang seien angesagt. Das hatten wir glatt übersehen. Schnell wieder rein in die Klamotten, es war warm und dunkel draußen, ein leichter Wind wehte, und ab in die große, offene “Shiva-Halle”, wo vorhin Yoga praktiziert worden war. Aus Lautsprechern tönte uns ein monotones “Ohom” entgegen, es brannte Kerzenlicht. Wieder waren in Reihen Bastmatten auf dem Fußboden ausgerollt, an die 20 Leute saßen schon in Meditationshaltung, also wieder in diesem unbequemen Schneidersitz, da. Vorn ein großer Altar. In der Mitte tanzte, leicht angestrahlt, ein goldener Shiva in einem goldenen Rad. Links und rechts davon zwei weitere Götterstatuen und weiter zu uns hin – ebenfalls gedämpft beleuchtet – Porträts und Statuen der beiden Swamis Sivananda und Vishnu-Devananda in Meditationspose. Das sah schummerig beeindruckend aus, sehr heilig, auf jeden Fall einladend zum Meditieren. Wir setzten uns so etwa in die fünfte Reihe. Irgendwann nahmen oben auf, bzw. vor der Bühne drei Leute Platz: eine, hagere, in weiße Tücher gehüllte Frau, mit streng nach hinten gescheiteltem Haar, zwischen dreißig und fünfzig, ein charismatischer, Yoga-trainierter junger Mann – vielleicht ein angehender Swami – und ein grauhaariger Herr mittleren Alters mit auffällig markantem Kinn. Letzterer sang ein wohlklingendes “Om” ins Mikro und begann mit der Anleitung zur Meditation.

Wir gaben unser Bestes. Aber klar, da klappte noch gar nichts. Es zog noch dazu durch die Torbögen der offenen Halle. Ich musste mir mein Tuch fester über die Schultern ziehen und versuchte, mich zu konzentrieren. Oh, Manno, meine Beine! Dieter saß ganz ruhig da. Potzblitz! Wie macht er das denn? Alle Achtung! Und dann entdeckte ich auch noch die Italienerin zwei Reihen vor mir. Lieber schnell wieder die Augen schließen und atmen. Ok, irgendwann war es zu Ende. Wieder ließ der Grauhaarige zwei bis fünf “Oms” erschallen, alle stimmten ein, und die Weiß-Betuchte begann zu singen und auf einer Art elektronischen Zither, die sie auf dem Schoß hielt, zu spielen. Sie wurde Dieter und mir trotz ihrer einigermaßen passablen Stimme nicht sympathischer, wir speicherten sie schnell unter der Rubrik jungfräulich frustrierte Lehrerin alter englischer Schule ab. Dennoch, der Chor der Anwesenden stimmte in ihre Sanskritgesänge ein, es wurde immer wilder, es wurde getrommelt und gerasselt und gesungen, als wäre Weihnachten und Silvester zusammen. Die Energie von an die zweihundert jungen Leuten kumulierte, es kam Stimmung auf. In den Liedern wurde Frieden für alle gewünscht, sämtliche Hindugötter wurden geehrt und gelobpreist, aber auch Jesus und Mohammed und Buddha und Moses und natürlich die beiden Swamis Sivananda und Vishnu-Devananda. Dazu schwenkte jemand vor den Götter- oder Gurustatuen auf dem Altar ehrfürchtig ein Feuer. Es störte niemanden, wenn ein Hund oder zwei Katzen durch die Reihen huschten, sich irgendwo niederließen und auf ihre Art an der Zeremonie teilnahmen. Am Ende dieses Satsangs, wie sich die Veranstaltung nannte, nuschelte die Frau in Weiß noch irgendwelche Ankündigungen für den nächsten Tag ins Mikro, die wir leider nicht vollständig verstanden. Um halb zehn war Schluss. Jeder bekam noch eine kleine Süßigkeit, dann war Schlafenszeit. Wir konnten ins Bett, endlich!

 

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Auf in den Ashram

Auch in Neyyar Dam scheint wieder die Sonne, und man höre und staune: Wir haben heute Morgen religiösen Gesang und Glocken läuten hören. Sunil meinte, das schalle von der unten im Dorf gelegenen Kirche zu uns herauf. Hier in Südindien gibt es anscheinend mehrere, größere und ihren Glauben zelebrierende christliche Gemeinden. Als geborene Christen aber ansonsten atheistisch Gläubige wünschen wir allen unseren offenen und heimlichen Reisebegleitern eine angenehme Adventszeit.

 

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Neyyar Dam im Hill Resort

Heute Morgen war es immer noch feucht, aber der Regen hatte aufgehört. Um uns herum nur Vogelgezwitscher, Grillenzirpen und ein Rauschen vom gegenüberliegenden Wasserfall mit Stausee. Es gab zwei Pfannkuchen zum Frühstück, lecker! Wir haben den ganzen Tag damit zugebracht, auf der Terrasse unserer niedlichen, kleinen Hütte Fotos in unseren Blog zu laden. Um 13 Uhr eine Lunchpause – supergeiles Gemüsecurry -, kurzer Mittagsschlaf, dann eine indische Ganzkörpermassage. Tat ja so gut! Es fing wieder an, in Strömen zu gießen. Es sind dabei natürlich trotzdem immer noch mindestens 28 Grad, also bloß kein Mitleid ;-) Wir dürften dann heute Abend mit unseren Fotos up-to-date sein. Morgen geht es für elf Tage in einen Ashram zum Full-Time-Yoga. Dann melden wir uns wieder.

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